Charlotte Knobloch – im Online-Gespräch Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe
Anlässlich des 80. Gedenktags des Holocaust veranstaltete die Friedrich-Ebert-Stiftung in der Woche des Internationalen Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus eine Online-Konferenz mit der Holocaust-Überlebenden Dr. Charlotte Knobloch. An dieser Veranstaltung nahm auch die Klasse 10a mit ihrer Politik- und Gesellschafts- und Geschichtslehrerin Christiane Preitschaft teil. Bereits im Vorfeld hatte Frau Preitschaft Fragen im Unterricht gesammelt, die an die Friedrich-Ebert-Stiftung übermittelt wurden und auch im Rahmen des Gesprächs von Frau Knobloch beantwortet wurden.
Charlotte Knobloch, geboren 1932 in München, überlebte dank ihres Vaters den Holocaust und ist seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Sie engagiert sich aktiv gegen Antisemitismus und für die Förderung jüdischen Lebens in Deutschland. Mit wachen Verstand erzählte die fast 93jährige von ihrer Kindheit im Dritten Reich und schilderte Ereignisse, die ihr bewusst machten, dass sie als „Judenkind“ anders behandelt wurde als Gleichaltrige.
Sie erwähnte jedoch voller Dankbarkeit auch Menschen, die ihr in gefährlichen Situation halfen und vor Verhaftung und Schikanen bewahrten. So auch Kreszentia Hummel, dank deren Mithilfe Frau Knobloch überlebte, da sie von deren Vater auf dem Bauernhof der Familie versteckt wurde und in dieser Zeit einen falsche Namen sowie eine nichtjüdische Identität annahm. Für die Schülerinnen und Schüler war es interessant zu erfahren, was Charlotte Knobloch von ihren Erlebnissen nach Kriegsende erzählt, als sie wieder in ihre alte Heimat zurückkehrte und auf Personen traf, die sie zur Zeit der Nationalsozialisten beleidigt hatten.
Für die Klasse 10a war schnell klar: Charlotte Knobloch ist eine starke Stimme für die Demokratie und gegen das Vergessen. Das Gespräch war eine wertvolle Gelegenheit, aus erster Hand von den Erfahrungen einer so bedeutenden Zeitzeugin zu lernen und das Bewusstsein für die Geschichte des Nationalsozialismus sowie die Bedeutung des Gedenkens zu schärfen.
OStRin CHRISTIANE PREITSCHAFT