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Mit Ranger Jonas Nelhiebel durch den Hirschwald

Schülerinnen und Schüler des GMG lösen Stadtradeln-Preis ein

Mit etwas Verspätung konnten Mitte Oktober die Klassensieger des Stadtradelns 2021 ihren Preis für das Stadtradeln einlösen. Ranger Jonas führte die Gruppe am Ausgangspunkt in Speckmannshof gleich in eine der schönsten Seiten des Rangerberufes ein: Den ganzen Tag in der Natur spazieren gehen und die wundervolle Tier- und Pflanzenwelt genießen. Zu seinen Aufgaben zählt aber auch die Betreuung der Nistplätze verschiedener geschützter oder auch vom Aussterben bedrohten Vögel, die man auf der sogenannten „Roten Liste“ findet. Dazu zählen Wiedehopf oder Feldlerche. Sein Ziel ist, den angesiedelten vier Wiedehopfpärchen eine optimale Umgebung zu ermöglichen, so dass der Nachwuchs überlebt und sich die Population wieder hier ansiedelt.

Auch die große Hufeisennase, eine Fledermausart, die Jonas liebevoll Hufi nennt, gibt es nur noch hier in diesem Gebiet. Im Fledermaushaus Hohenburg wird die Aufzucht der Babys begleitet, überwacht und unterstützt. Unter https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/tier-webcams/hufeisennase-webcam/ kann man sogar live dabei sein, wie die Jungen im Mai und Juni geboren und gesäugt werden. Jonas wies uns darauf hin, dass die Wiesen und Felsen von Anfang März bis Ende September nicht betreten werden dürfen, um seltene Pflanzenarten, wie wilden Thymian und Steinnelke zu schützen. Er berichtete, dass er schon Schulklassen mit ihren Lehrern am Wandertag Mitte September von den Wiesen vertrieben hat, die dieses Gebot nicht beachteten.

Auch Stein- und Totholzhaufen stachen uns ins Auge, die als Brutstätte für Frösche und Kröten aus dem nahegelegenen Postweiher dienen. Die Schülerinnen und Schüler diskutierten verschiedene Probleme, die der Ranger zu minimieren versucht: Zum Beispiel den Müll, den unachtsame Spaziergänger hinterlassen. Eine Kostprobe bekamen wir auf einer Bank: Ein Verkehrsschild sowie Isoliermaterial. Kurzerhand packten die Schüler die Sachen auf dem Rückweg ein und entsorgten sie im nächsten Mülleimer. Ein weiteres Problem seien Hundebesitzer, die er oftmals ermahnen muss, ihre Vierbeiner aus den Wiesen herauszurufen. Es gilt auf den Wegen keine Leinenpflicht, aber mehr als 2 oder 3 Meter darf diese Freiheit nicht in die Wiese hinein ausgedehnt werden. Leni, der Hund von Jonas, kennt diese Regel gut und befolgt sie immer. Auch Hundekotbeutel fanden wir – zwar wurden die Hinterlassenschaften eingetütet, aber leider hatten sie es nicht bis zur Entsorgungsstation geschafft.

Am Ende der Führung entdeckten die Schülerinnen und Schüler noch eine große Fläche aus Beton, die früher dem Militär mit ihren Panzern dienten, um hier Schießübungen zu absolvieren. Naturschutz und Militärübungen wirken zunächst wie ein heftiger Gegensatz, aber einen Vorteil hatte es, dass dieses Gebiet in den letzten 50 Jahren nicht als Ackerland genutzt wurde: Es befindet sich hier kein Tropfen Glyphosat oder andere Pestizide, die in den Siebziger- und Neunzigerjahren massiv auf die Felder aufgebracht wurden. Es war Ranger Jonas wichtig, dass wir erkannten, dass hier ein ganz außergewöhnliches Gebiet vor unserer Amberger Haustür liegt, das zwar nicht so berühmt wie das Naturschutzgebiet Bayerischer Wald ist, aber mindestens genauso viele Besonderheiten und Attraktionen bietet.

CHRISTINE KLEINERT