Die 5. Jahrgangsstufe besucht das Kontinentale Tiefbohrzentrum (KTB) Windischeschenbach
„Mein Stein schmeckt nicht“ … eine Feststellung, die im Gesteinslabor im Geozentrum Windischeschenbach eigentlich alle machen konnten. Denn keiner der zur Untersuchung mitgebrachten Steine entpuppte sich im (freiwilligen) Lecktest als Salzstein. Stattdessen konnten die fleißigen Schüler der fünften Jahrgangsstufe mittels Nagelprobe, Bruch- und Säuretest ihren Exemplaren harte oder weiche Mineral-Bausteine, metamorphische oder klastische Entstehungsprozesse oder einen hohen Kalkgehalt zuordnen. Ein geschulter Blick durchs Mikroskop legte die Strukturen der jeweiligen Gesteinskristalle offen.
Durch die gewiefte Anwendung der Wasserverdrängung und dem Gewicht ihrer Handstücke konnten die jungen Forscher außerdem die Gesteinsdichte bestimmen. Eine besondere Überraschung bot ein zunächst langweilig aussehender, angewitterter grauer Stein, der sich nach erfolgreicher Spaltung zunächst noch als Quarzit tarnte, beim Salzsäuretest dann aber seine Natur als Marmor preisgeben musste. Am Ende der Bestimmung hatten die Schüler deshalb nicht mehr nur einen schönen Stein in der Hand, sondern z.B. einen reinen Quarz, ein Stück Tonschiefer oder Eisensandstein. Die spannende Geschichte der kontinentalen Tiefbohrung erfuhren die Schülerinnen und Schüler bei der von Herrn Haberkorn geführten Tour durch die Ausstellung: Die Bohrung in der Knautschzone zweier Kontinentalplatten lieferte nicht nur neue Erkenntnisse über den Erdaufbau, sondern auch neue Bohr-Technologien und das tiefste noch offene Bohrloch der Welt. Großes Interesse zeigten die GMGlinge auch bei der Vorstellung des Seismographen – dieser hatte auch das Erdbeben im Osten der Türkei vor wenigen Wochen eindeutig und mit gewaltigen Ausschlägen aufgezeichnet. Im Vergleich dazu konnten selbst die heftigsten Sprünge der Schülerinnen und Schüler direkt neben dem im Keller befindlichen Messgerät nur minimale Messveränderungen verursachen (aber immerhin!).
Wer die anschließende Museumsrallye erfolgreich absolvierte, durfte dann auf dem Erdbebensimulator noch selbst erleben, wie sich ein leichtes Erdbeben anfühlt, bevor es auf den – geologisch gesehen – extrem kurzen Heimweg ans GMG ging.
CHRISTOPH TRAUB