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Fakten, FakeNews und Verschwörung

Der Kurs 1ev11 beim Jugendmedientag der ARD 2022

Dass Medien bei der Frage nach der Wahrheit ein echtes Minenfeld darstellen, ist weithin bekannt. Dass dabei auch die Psychologie der menschlichen Wahrnehmung eine bedeutende Rolle spielt, ist uns oft erst dann bewusst, wenn wir solche Beispiele bewusst betrachten. Wie oft unsere Wahrnehmung im Bereich der Medien allerdings unbewusst getäuscht und gesteuert wird, lässt sich nur erahnen.

Diese Erkenntnis hinterlässt bei einigen Schülerinnen und Schülern elften Jahrgangsstufe des GMG ein ungutes Gefühl. Anlass der Auseinandersetzung mit der Frage nach der Wahrheit in den Medien gab der ARD-Jugendmedientag 2022. Im Rahmen des Evangelischen Religionsunterrichts verfolgten sie gemeinsam den interaktiven Livestream zum Thema „Let’s Talk About – ‚Was kann ich glauben?‘“. Anhang von zahlreichen großteils unbekannten Beispielen aus den sozialen Netzwerken wurde schnell deutlich, wie sehr uns Bilder und Nachrichten bisweilen täuschen können. Angefangen vom renommierten Physiker, der die verschwommene Aufnahme eines Scheibe Salami als bahnbrechende Neuentdeckung eines Sterns postet, über Ermittlungsbehörden, welche Künstliche Intelligenz für einen Deep-Fake-Video nutzen, um ein Mordopfer im Internet seinen eigenen Mörder suchen zu lassen, bis hin zu Fotografien, die in einem vollkommen falschen Kontext verwendet werden, um eine emotionale Botschaft zu streuen: Erschreckend war dabei nicht nur, wie schnell sich FakeNews – anders als deren Widerlegung – verbreiten, und wie einfach Deep-Fakes mithilfe im Internet kursierenden Bildern zu erstellen sind, sondern auch wie schwer es manchmal ist, die Täuschung zu erkennen. Gerade dann, wenn man eher beiläufig durch den Newsfeed oder die Timeline scrollt.

Den Journalistinnen und Journalisten, unter ihnen auch Constantin Schreiber, ARD-Journalist und Sprecher der Tagesschau, war es daher ein echtes Anliegen, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, welche entscheidende Rolle dem Qualitätsjournalismus dabei zukommt. Gerade die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sind mit ihrer unabhängigen Berichterstattung, ihrer lang verdienten Vertrauenswürdigkeit und ihren personellen Ressourcen ein wichtiges Standbein im Kampf gegen FakeNews und falschen Bildern. Inzwischen beschäftigt die Überprüfung und Recherche ganze Abteilungen und Formate wie die „Faktenfinder“ (ARD) oder den „Faktenfuchs“ (BR24). Daneben lernten die Schülerinnen und Schüler einige Kriterien kennen, wie sie FakeNews, DeepFakes und Bildmanipulationen erkennen können, und auch, dass sie als User nicht nur die Verbreitung solcher Fehlinformationen verhindern, sondern durch Meldeportale und Hinweise an Redaktionen bewusst dagegen vorgehen können. Die Veranstaltung fügt sich ein den Themenbereich 11.1 „Wahrnehmung und Wirklichkeit“, in dem sich die Schülerinnen und Schüler zuvor mit philosophischen und theologischen Wahrheitsfragen auseinandergesetzt haben und im Anschluss daran erarbeiten, wie Medienethik aus christlicher Perspektive gestaltet sein muss, damit die Medien der dienenden Aufgabe in einer demokratischen Gesellschaft gerecht werden können.

Auch wenn die Tonprobleme zu Beginn des Streams das Zuhören erschwerten, durch die interaktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler mithilfe des Umfragetools Mentimeter war die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden gegeben.

Der Live-Stream kann unter folgendem Link nachgesehen werden: https://www.ard.de/jugendmedientag

 

CHRISTIANE KRÄMER