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Den Römern auf der Spur

Exkursion der 6. Klassen nach Regensburg

Die Klassen 6. Klassen des Gregor-Mendel-Gymnasiums besuchten am 21. und 22. Juni 2022 Regensburg, um dort auf den Spuren der Römer zu wandeln.

  

Kalender, Rechtssystem, Schriftzeichen – ohne die Römer ist das moderne Europa nicht denkbar. Im doppelten Wortsinn „begreifen“ lässt sich dieses Erbe, wenn man sich auf die Suche nach den Spuren der Römer begibt und das bereits erworbene Schulwissen mit konkreten Gegenständen und Erfahrungen verknüpft. Kaum ein Ort in Bayern eignet sich besser für ein solches Unterfangen als Regensburg: Die „Castra Regina“, die ihren Namen dem gleichnamigen Nebenfluss der Donau verdankt, wurde am Ende des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts errichtet und diente der Abwehr der nördlich der Donau siedelnden germanischen Stämme. Kastell und zugehörige Zivilstadt bilden den historischen Siedlungskern der heutigen Stadt; Donau und Naab waren seinerzeit Teil des „nassen“ Limes.

  

Die Spurensuche begann an der Steinernen Brücke, wo die Klassen von Mitarbeitern der Regensburger „Stadtmaus“ empfangen wurden. Während des abwechslungsreichen Rundgangs, der entlang der ehemaligen Festungsmauern zur berühmten „Porta Praetoria“ und hinab in eine Tiefgarage führte, erfuhren die Schülerinnen und Schüler nicht nur allerhand über Alltag und Gebräuche im Legionslager, sondern durften auch selbst tätig werden: Auf einem Parkplatz in der Nähe des Doms übten sie unter Anleitung der „Stadtmäuse“ das Exerzieren in geschlossener Formation. Anders als die Legionäre, die täglich mehrere Stunden auf die Optimierung ihrer Bewegungsabläufe verwendeten, taten sich die jungen Amberger Rekruten dabei stellenweise schwer, den Gleichschritt zu halten. Von den Strapazen des Soldatenlebens erholten sie sich dann aber in der Mittagspause, während der sie selbständig das kulinarische Angebot Regensburgs erkundeten.

  

Gestärkt und voller Tatendrang ging die Entdeckungsreise weiter zur Naabmündung nach Mariaort. Dort wartete bereits die Stammbesatzung der „Navis Lusoria“ auf tatkräftige Ruderer. Das von Althistorikerin und Archäologen der Universität nachgebaute Gefährt ist ein originalgetreuer Nachbau eines römischen Bootstyps, wie er im 3. und 4. Jahrhundert nach Christus zur Sicherung des „nassen“ Limes zum Einsatz kam. Eine besondere Herausforderung beim Betrieb dieser Boote ist es, als Mannschaft zu agieren und die Ruderschläge zu synchronisieren. Wie gut ihre Gemeinschaft funktioniert, durften die Klassen während eines kurzen Sprints unter Beweis stellen. Dabei erzielten allesamt respektable Zeiten und ernteten die Anerkennung ihrer Bootsoffiziere. An Land informierte ein Legionär die Schülerinnen und Schüler über Ausbildung, Karrierewege und Ausrüstung der römischen Soldaten. Als „Auslese“ (von Lateinisch „legere“ = „auslesen“) der männlichen Bürger Roms durfte nicht jeder der Legion beitreten: So waren Handwerker, Mediziner und Lehrer in der Armee besonders gefragt, während „weibischen“ Berufen wie Friseure und Perückenmacher der Zutritt versagt blieb.

  

Am Ende der Exkursion waren sich Lehrkräfte und Schüler/innen einig, dass die Spurensuche in Regensburg ein voller Erfolg war. Dies zeigten nicht zuletzt die vielen interessierten Nachfragen während und nach der Exkursion.

MANUEL MILDNER, MAXIMILIAN VISSERS, BETTINA WAGNER