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Willkommen am GMG – Ласкаво просимо до GMG

Ukrainische Schüler/-innen werden Teil der GMG-Schulfamilie

Vier Wochen nach Kriegsbeginn betrat am 28. März der erste ukrainische Schüler unbürokratisch das GMG. Den Kontakt vermittelt hatte ein Mitglied der GMG-Schulfamilie. Nach und nach meldeten sich weitere, die je nach Alter einzelnen Klassen zugeordnet wurden, in denen je ein Schüler bzw. eine Schülerin mit russischen Sprachkenntnissen auf freiwilliger Basis spontan als Tutor/-in einsprang.

Dem GMG wurden sie schließlich offiziell als „Willkommensgruppe“ zugewiesen und Woche für Woche ergänzt. Bei einem ersten Gespräch mit den Eltern konnten Erwartungen und Möglichkeiten abgeglichen werden. Dabei stellte sich heraus: Alter und Sprachkenntnisse der Jugendlichen sind zwar verschieden, aber in der Ukraine gehört Englisch meist ab der ersten Klasse zum Lehrplan und einige lernen als zweite Fremdsprache sogar Deutsch. Bei den Gesprächen stellte sich auch heraus, dass manche von ihren ukrainischen Lehrkräften, teils selbst geflüchtet, regelmäßig Unterrichtsmaterialien mit Arbeitsaufträgen oder sogar Videounterricht erhalten. Schnell war klar: Diese Angebote sollen unbedingt weiter genutzt werden. Fragen der Schullaufbahn waren im Moment eher zweitrangig. Eines aber war allen Eltern wichtig: der Wunsch, dass ihre Kinder Anschluss finden und ein Stück Normalität im Alltag zurückgewinnen.

Was als spontane Hilfe begann, ist vier Wochen später zu einem festen Projekt gewachsen: 20 ukrainische Schülerinnen und Schüler konnten am Dienstag nach den Osterferien bei einem Willkommensfrühstück in der Aula ihre Tutorinnen und Tutoren kennenlernen. Dabei waren die Sprachkenntnisse der ukrainischen Schülerinnen und Schüler kaum ein Hindernis: Die wenigen, die weder Englisch noch Deutsch sprechen, werden, soweit möglich, durch einen Tutor mit Russischkenntnissen betreut. Erstaunlich schnell wussten sich Jugendlichen auch mithilfe von Smartphones und Übersetzungsapps zu helfen, sodass bereits gemeinsame Hobbies entdeckt werden konnten. Bei zwei kleinen Kooperationsspielen, die Teamwork und kreatives Problemlösen erforderten, brach das Eis endgültig. Nach der Pause fanden Online-Spracheinstufungstest in Deutsch bzw. Englisch statt, bevor die Schülerinnen und Schüler mit gespendeten Schulmaterialien der Firma „Online“ aus Neumarkt und einem Osterkörbchen – das orthodoxe Osterfest wird eine Woche später gefeiert – des Vereins „Zamhaltn Amberg“ ihren ersten Schultag beenden konnten.

 

 

Am Mittwoch begann für dann der „reguläre“ Schulalltag: Von Montag bis Mittwoch begleiten die ukrainischen Jugendlichen den regulären Unterricht „ihrer“ Klasse, nur in wenigen Stunden werden sie separat betreut. Donnerstags und freitags lernen die elf Schülerinnen und Schüler Jahrgangsstufen 7 bis 9 bei Olga Traub am GMG Deutsch. Die neun Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 besuchen einen Deutschkurs an der Ostbayerisch-Technischen Hochschule Amberg. Diese Kooperation war durch einen glücklichen Zufall zustande gekommen und wir sind sehr froh, die „Großen“ auf diese Weise sogar ein wenig Hochschulluft schnuppern lassen zu können.

Der Dank der Schulleitung gilt zahleichen Mitgliedern der Schulfamilie: den Schülerinnen und Schüler, die sich als Tutorinnen und Tutoren engagieren; dem Elternbeirat für die Finanzierung und personelle Unterstützung des Frühstücks; allen Mitgliedern der Schulfamilie, die sich bereit erklärt haben, im Rahmen der Betreuung mitzuwirken; Olga Traub für die Übernahme des Deutschkurses; Simone Fruth von der OTH Amberg für die unbürokratische Kooperation; allen Kolleginnen und Kollegen, die täglich versuchen, den ukrainischen Schülerinnen und Schülern das Gefühl zu vermitteln, dass sie willkommen sind: durch englische Arbeitsanweisungen, zweisprachige Unterrichtsgespräche oder durch ein Lächeln und ein freundliches Wort.

Das Engagement der gesamten Schulfamilie in dieser außergewöhnlichen Situation und nach zwei personell wie pädagogisch äußerst herausfordernden Jahren zeigt deutlich, was das GMG im Innersten zusammenhält: Offenheit, Menschlichkeit und Qualität. Zukunftsträchtige Werte, für die wir einstehen.

CHRISTIANE KRÄMER