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Gute Zeiten, schlechte Zeiten – Wie ein lateinischer Mythos in schweren Zeiten Mut machen kann

Mit dem P-Seminar Latein auf Entdeckungsreise im GMG

Wer sich momentan im Schulhaus etwas genauer umsieht, kann leicht in eine spannende Zeitreise geraten, mitten hinein in den Mythos „Raub der Proserpina“. Dies ist eine Geschichte Ovids, des berühmten römischen Schriftstellers, die in den weltbekannten „Metamorphosen“ (Verwandlungsgeschichten) zu finden ist. Für die Zeitreise hat das P-Seminar Latein unter der Leitung von StD Völkl eineinhalb Jahre lang Ideen gesammelt, übersetzt, vorbereitet, gebastelt und geplant: Entstanden sind dabei im ganzen Schulhaus verteilt mehrere Stationen, die den Mythos Schritt für Schritt erzählen und dabei selbst für aktuelle Themen und Probleme Perspektiven bereithalten.

         

 

Doch worum geht es in der Geschichte überhaupt?

Hier eine kleine Inhaltszusammenfassung:

(1) Zu Beginn wird Proserpina, Tochter der Ceres, der römischen Fruchtbarkeitsgöttin, vom schwer verliebten Gott der Unterwelt Pluto entführt. Er will mit ihr auf seinem Streitwagen in die Unterwelt fahren.

(2) Auf dem Weg in die Unterwelt stellt sich ihnen die Nymphe Cyane in den Weg und versucht Pluto aufzuhalten. Da ihr dies jedoch nicht gelingt, wird sie todtraurig und weint. Sie zerfließt in ihrer eigenen Trauer zu einer Quelle.

(3) Die Mutter Ceres hat bemerkt, dass ihre Tochter verschwunden ist und sucht diese auf dem gesamten Erdkreis. Als Lichtquelle verwendet sie Fichtenstämme, die sie im Ätna entzündet hat. Diese überdimensionalen Fackeln leuchten ihr den Weg.

(4) Auch die Freundinnen der Proserpina wollen bei der Suche helfen. Sie suchen ebenfalls alle Länder der Welt nach ihrer verschwundenen Freundin ab. Sie werden in die berühmten Sirenen verwandelt, damit sie ihre Rufe auch über die Ozeane tragen können.

(5) Auf ihrer Suche kommt Ceres zu der Cyanequelle. Diese offenbart ihr, was geschehen ist, indem sie Proserpinas Gürtel – sie hatte ihn bei der Entführung wohl verloren – an die Oberfläche spült. Ceres verwünscht aus Trauer und Wut alle Länder der Erde, wodurch Dürre und Trockenheit über die Länder hereinbrechen. Die Nymphe Arethusa sieht das Leid der Unschuldigen kommen und fordert Ceres auf, die Menschen zu verschonen. Nachdem sich die Mutter der Proserpina beruhigt hat, erzählt die Nymphe ihr, dass ihre Tochter in der Unterwelt sei.

(6)In ihrer Verzweiflung wendet Ceres sich an Jupiter und bittet ihn darum, Proserpina aus der Unterwelt zu befreien. Dieser willigt ein, weist darauf hin, dass man nicht mehr aus der Unterwelt zurückkehren dürfe, wenn man dort etwas gegessen habe. Leider hat Proserpina in der Totenwelt bereits sieben Granatapfelkerne gegessen und ist dabei von Askalaphos beobachtet worden, der sie darauf bei Jupiter anschwärzt. Aus Rache wird er in einen Uhu verwandelt.

(7) Ceres handelt einen Deal heraus. Proserpina darf sechs Monate auf dem Olymp bei ihrer Mutter verbringen. Die restlichen Monate ist sie Plutos Gattin in der Unterwelt.

In diesem Mythos wird eine mögliche Erklärung für die Entstehung der Jahreszeiten gegeben. Proserpina befindet sich sechs Monate in der Unterwelt. Deshalb ist Ceres sehr traurig, das Land ist unfruchtbar. Dies sind die düsteren Jahreszeiten, Herbst und Winter. In den darauffolgenden sechs Monaten ist sie auf dem Olymp bei ihrer Mutter, beide sind glücklich, alles wächst und gedeiht: Es ist Frühling und Sommer.

Eine Schulstunde lang entführte das P-Seminar auch einige Sechstklässler und nahm sie mit auf die Reise durch das Schulhaus, wobei sie den Mythos erkunden konnten. Es hat sich herausgestellt: Selbst junge Menschen können für eine so alte Geschichte begeistert werden.

Das P-Seminar Latein hat es wieder einmal gezeigt: Latein ist also definitiv nicht out!

 

Und was können wir aus dem Mythos „Raub der Proserpina“ für unser eigenes Leben mitnehmen?

Es läuft nicht immer alles glatt. Auch schlechte Monate gehören zum Menschsein dazu. Alles mag aussichtslos erscheinen, doch eines ist gewiss: Genauso wie bei Proserpina und ihrer Mutter wird es auch in deinem Leben sicher wieder gute Monate geben, in denen alles nach Plan verläuft und du glücklich und zufrieden sein kannst: Nach jedem Tief kommt also auch wieder ein Hoch. Gib nicht auf!

P-SEMINAR LATEIN, VÖLKL