Ein Ort für meine Klage, mein Gebet: Aufschreiben, Abgeben, Loslassen
Schulseelsorge | Aktion »Klagemauer«
In vielen Kirchen werden in diesen Tagen »Mauern« errichtet, an denen man seine Sorgen und Ängste in einem symbolischen Akt »ablegen« kann. Dieses Ritual greift den jüdischen Brauch auf, kleine Zettel mit Gebeten dort zu hinterlassen, wo Jüdinnen und Juden sich bis heute Gott nahe fühlen: der »Klagemauer« in Jerusalem. Die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam beten bis heute zu dem einen Gott, »der Himmel und Erde geschaffen hat«. Aus dieser Perspektive heraus betrachten sie Welt und Leben als unverfügbare Geschenke, die es zu erhalten und zu bewahren gilt. Dass wir dabei auf Gottes Beistand angewiesen sind, mag für manch andere ein Zeichen von Begrenzung sein. Doch der Gedanke, dass wir nicht alles aus eigener Kraft leisten müssen, kann trösten und Mut machen für das eigene Leben.
Wir möchten euch die Gelegenheit geben, Sorgen und Ängste loszulassen: Schreibt sie auf, versteckt sie in den Zwischenräumen unserer Klagemauer.
Damit sie nicht verloren gehen, werden wir sie regelmäßig leeren und aufbewahren, um sie – sobald es möglich ist – gemeinsam in einem Gottesdienst im Freien zu verbrennen, damit sie die Grenze zwischen Himmel und Erde endgültig überwinden und der Rauch unsere Gebete Gott entgegenträgt. An den befreienden Charakter des stillen Gebets erinnern euch die Motivationskarten, die über der Mauer angebracht sind.
Lasst eure Sorgen und Ängste an der Klagemauer zurück und nehmt euch stattdessen eine Karte, die euch in diesem Moment Mut macht, euch ein Lächeln spendet oder euch einfach nur guttut.
Eure Relilehrerinnen und Relilehrer am GMG (… die für euch auch persönlich ansprechbar sind. Wenn es das ist, was euch guttut.)
