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Das große Abschiedsinterview mit OStD Welnhofer

Hope for the best and prepare for the worst!

Der Direktor unserer Schule, OStD Peter Welnhofer, geht zum Ende dieses Schuljahres in den Ruhestand. Das sollte mittlerweile jeder Schüler und jede Schülerin des GMG mitbekommen haben. Leider hatten nicht alle Schüler:innen das Vergnügen, Herrn Welnhofer richtig kennenzulernen. Also haben wir uns gefragt: Was ist dieser Welnhofer eigentlich für ein Typ? Um diese Frage zu beantworten, hat die Schülerzeitung ein Interview mit Herrn Welnhofer geführt, mit dem Ziel, unseren (noch) jetzigen Direktor, den Schülern ein letztes Mal näherzubringen und ihn noch lange in Erinnerung zu behalten.

Was wollten Sie ursprünglich werden? Schon immer Lehrer?

Ich habe in der Oberstufe mal eine Befragung zu unseren Berufszielen gemacht und ich habe dort tatsächlich schon das Lehramt angegeben. Und zwar nicht wegen dem guten Einkommen und dem krisensicheren Job, sondern weil man dort flexibel und jung bleibt, wenn man mit jungen Menschen zusammenarbeitet. Eine andere Motivation für mich waren meine zwei Fächer, die ich für unglaublich wertvoll halte. Es ist toll, wenn man eine Sprache so gut kann, dass man sich problemlos mit Menschen austauschen kann. Parallel dazu stand die Medizin. Ich war beim Rettungsdienst in Regensburg und hatte damit natürlich viel mit Medizin zu tun. Ich habe dann bemerkt, dass es in der Medizin oftmals, ich wiederhole oftmals, gar nicht darum geht, Menschen zu helfen, sondern möglichst viel Geld zu verdienen und das war dann nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Dann bin ich lieber in den Schuldienst gegangen.

 

Was war Ihr Lieblings-/ Hassfach?

Gefürchtet habe ich eine Zeit lang Mathe, bis bei mir in der Mittelstufe der Groschen gefallen ist, als mir ein Mitschüler erklärt hat, dass man in dieselben Formeln andere Zahlen einsetzt. Meine Lieblingsfächer wurden eindeutig Sprachen. Das war schon immer mein Ding. Ich konnte sie schon immer ziemlich gut.

 

Wie wurden Sie letztendlich Direktor unserer Schule?

Die Entscheidung kam relativ spontan, als mein Vorgänger Herr König plötzlich auf eine andere Schule gewechselt ist. In meiner alten Schule war ich Fachleiter in Englisch und ich war mit ein paar Dingen dort nicht mehr zufrieden. Als ich die Chance bekam, hier als Direktor tätig zu werden, habe ich sie genommen. Ich hätte mich auch an keiner anderen Schule auf die Schulleitung beworben, weil es mich einfach nicht interessiert hat. Außerdem fand ich die Idee wieder hier zurückzukommen, als Schulleiter, irgendwie witzig.

 

Was es eine große Umstellung vom Lehrer zum Direktor?

Auf jeden Fall. Es ist ein völlig anderes Tätigkeitsfeld und mein Problem war, dass ich nicht aus der Schulverwaltung gekommen war. Ich war Englisch-Fachleiter und kannte mich nicht mit Stundenplänen, Vertretungsorganisationen oder Personalplanung aus. Man kann die Tätigkeit eines Schulleiters überhaupt nicht mit dem, was ein Lehrer tun muss, vergleichen.

 

Haben Sie in dieser Position auch negative Erfahrungen gemacht?

Nein, also viele gab es nicht. Es gab einige negative Forderungen, bei denen einem auch Dinge unterstellt wurden, die unfair waren. Zum Beispiel wurde mir vorgeworfen, dass ich mich nicht entsprechend um die Lehrer gekümmert hätte. Aber das war so wenig, im Vergleich zu den positiven Erfahrungen. Vor allem auch mit den Schülern und Schülerinnen. Man merkt, dass die Menschen hier hilfsbereit sind und dass die Kollegen auch einspringen, wenn Hilfe benötigt wird. Sie tun auch Dinge, für die sie vielleicht nicht bezahlt werden. Und der Kontakt mit den Jugendlichen ist einfach schön. Irgendwie erfrischend.

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Gibt es einen eigenen speziellen Moment, auf den Sie gerne zurückblicken?

Was ich ganz toll fand, war, dass wir ein sehr positives Zusammensein erleben durften. Ausgesprochen schön sind auch alte Klassentreffen. Ich habe zu meinem 60. Geburtstag damals meine alten Klassenkameraden eingeladen und dann hat uns das jetzige Backofenteam für uns alle noch Pizza gemacht. Dann haben wir noch gegrillt und es war richtig schön.
(Ganz wichtig erschien Herrn Welnhofer noch:) Eine Sache, die ich euch sehr ans Herz legen möchte, sind diese Teams. Das Bibliotheksteam, Backofen-Team, Sanitätsteam und so weiter, weil die Schüler*innen gemeinsam etwas zusammen machen. Das ist vom erzieherischen Aspekt und vom Reifungsprozess her für junge Leute etwas ganz Tolles. Das stärkt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl.

 

Sind Sie zufrieden mit dem, was Sie erreicht haben?

Ich glaube schon. Ich glaube, wir haben ein gutes Gemeinschaftsleben geformt. Wir haben gute Leute an den wichtigen Stellen und damit entwickelt sich die Schule weiterhin positiv. Ihr wisst ja, Herr Zenger folgt nach und somit haben wir auch weiterhin ein funktionsfähiges Direktorats Team. Für die Betreuung sind wir gut besetzt.

 

Welche Veränderungen vermuten Sie, wenn Herr Zenger Direktor wird?

Naja, er wird sich wahrscheinlich noch mehr auf Digitalisierung spezialisieren. Also das ist mehr so sein Ding. In Sachen Personalauswahl glaube ich, wird sich nicht viel ändern. Er bevorzugt die gleichen Typen von Menschen wie ich.

 

Denken Sie, dass sich für die Schülerschaft viel verändern wird?

Nein, für euch Schüler jetzt nicht. Eine positive Zusage der Stadt Amberg ist, das jetzt endlich mal die IT-Anlage in Schuss gebracht wird, sodass das WLAN funktioniert und die Computerräume neu aufgesetzt werden. Wegen Corona musste das gezwungenermaßen verschoben werden. Es wird also die Digitalisierung des Unterrichts in Schuss gebracht, sodass sie im Alltag umgesetzt werden kann. Der Prozess ist sowieso unumkehrbar.

 

Werden Sie die Schule und Schüler*innen vermissen?

Ja, auf jeden Fall! Wenn man diesen Job schon so lange macht, gibt es viele Personen, an die ich immer wieder denken werde. Seien das Schüler oder Lehrer.

 

Was erhoffen Sie sich für die nächsten Generationen, die hier in die Schule gehen werden?

Ich erhoffe mir, dass für euch und auch für die Jüngeren alle Wege offenstehen. Auch, dass die Zukunft nicht verbaut wurde, durch die jetzige Corona-Problematik. Ich erhoffe mir auch, dass ihr später als Erwachsene die richtigen Entscheidungen trefft. Zum Beispiel in der Politik.

 

Gibt es jemanden, der Sie über die Jahre hinweg motiviert hat?

(Hier musste Herr Welnhofer kurz schmunzeln) Da kann ich nur an meine Ehefrau denken.

 

Was werden Sie in Ihrer Freizeit zukünftig machen?

Am Anfang werden wir auf jeden Fall den Sommer damit verbringen, Dinge zu erledigen, die wir bis heute vor uns hergeschoben haben. Wahrscheinlich werden wir mit unserem neuen Wohnmobil erstmal wegfahren.

 

Man merkt: Herr Welnhofer ist eigentlich ein ziemlich fresher Typ. Wir wünschen ihm auf jeden Fall viel Glück in seinem neuen Leben als Pensionist und hoffen, dass er noch viel von der Welt sehen wird. Eins ist klar, so schnell werden wir ihn nicht vergessen!

 

Melisa Sen (9c), Alexa Valenzuela Chavez (10c), Fabienne Pospiech (5b), Leona Bachmann (5b)