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Einsamkeit

psychische Belastung für Körper und Seele?

Ungeliebt oder missverstanden. Im Stich gelassen. Ausgeschlossen aus der Gesellschaft. Derartige Empfindungen und Emotionen brodeln in ihrem Inneren. Alleine fühlen sie sich, verstoßen, erfüllt mit dem Gedanken, dass es niemanden kümmert, wie es ihnen ergeht. Es ist die Art und Weise, wie einsame Menschen die Welt sehen. Es sind solche Gefühle, die ihr Leben bestimmen: von keinem geschätzt, stattdessen von allen gehasst.

Einsamkeit. Schon vor Corona ein weit verbreitetes Phänomen in der Bevölkerung. Immerhin gaben bei einer Umfrage im Jahr 2019 17 Prozent der befragten Deutschen an, sich häufig von der Gesellschaft isoliert zu fühlen, während 30 Prozent gelegentlich von dem Gefühl der Einsamkeit geplagt werden. Die Pandemie jedoch, die das soziale Leben, die Wirtschaft Deutschlands und zahlreicher anderer Länder zum Stillstand brachte und die Existenz vieler Bürger bedrohte, schien die Anzahl in diesem Zusammenhang noch steigen zu lassen.

Nun meinen viele, Einsamkeit bereite nur der älteren Generation Sorgen. Ein Irrtum. Einsamkeit ist unabhängig von dem Alter der jeweiligen Person und kann damit jeden treffen. Zwar entspricht es der Wahrheit, dass Alte tendenziell verstärkt dazu neigen, unter dem Gefühl der Einsamkeit zu leiden. Insbesondere ist dies der Fall, wenn zum Beispiel die eigenen Kinder das Elternhaus verlassen oder der Ehepartner verstirbt und auf diese Weise der Halt, den vor allem Ältere in ihrer Familie suchen, mit einem Mal verschwindet. Häufig wird Einsamkeit aber auch durch markante Veränderungen im Leben einer Person hervorgerufen. Dabei kann es sich bereits um einen Umzug oder einen Jobwechsel handeln. Beides setzt neue Sorgen, Nöte oder Stress frei, welche sich eben auch bei jungen Erwachsenen in Form der Herausbildung des Gefühls der Einsamkeit widerspiegeln können.

Die Folgen der Isolation haben viele Gesichter. Dabei reichen die Konsequenzen für die Betroffenen von Stress und Unruhe über Schlaf- und Angststörungen bis hin zu Depressionen. Weshalb aber schadet Einsamkeit dem menschlichen Körper auf so gravierende Art und Weise? Weswegen macht sie uns krank? Die Antwort auf diese Frage ist tief in der Vergangenheit des Homo sapiens verwurzelt. Unsere Vorfahren lebten gefährlich. Ständig mussten sie in Bereitschaft sein, sich gegen potenzielle Bedrohungen verteidigen zu können, um nicht etwa einem hungrigen Raubtier zum Opfer zu fallen. Das gemeinsame Leben in der Gruppe erleichterte das Überleben der Art. Ein Mitglied des Clans, das den Anschluss zu den anderen verlor, war leichte Beute für Raubkatzen und andere Fleischfresser. Das alarmiert den menschlichen Körper und fördert die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Die Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt schneller. Das Alleinsein macht uns nervös - sehr zum Leid von Körper und Seele.

Dabei macht das nachfolgende Experiment diese psychischen Belastungen besonders deutlich. Anfangs eine geraume Weile verboten, wurde der Versuch schließlich von einem Forscherteam des St. George´s Hospital in London umgesetzt. Im Zuge dieses Experiments verbrachten sechs Freiwillige in völliger Dunkelheit und ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt 48 Stunden lang eingesperrt in einem Bunker, wobei die Testpersonen dabei lediglich von Infrarotlampen gefilmt wurden. Bereits kurz nach Beginn des Versuchs erleidet eine Frau eine Panikattacke, ein Mann fängt an zu halluzinieren, indem er nicht vorhandene Gegenstände sieht und seltsame Geräusche wahrnimmt.

Was tun in solchen Situationen? Wie bewältigt man die Einsamkeit? Eine Möglichkeit: sportliche Betätigung. Denn Bewegung begünstigt im Körper die Bildung der Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin. Letzteres fungiert eigentlich als vom menschlichen Organismus selbst produziertes Schmerzmittel, hat aber ebenso wie die zwei anderen Botenstoffe auch positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, womit die Hormone ebenfalls Depressionen vorbeugen können.

Viktoria Welsch, 10a

 

Wenn du unter Isolation und ihren Folgen leidest, findest du hier Hilfsmöglichkeiten und Ansprechpartner am GMG und darüber hinaus.