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Velkommen, GMG!

Erasmus+ vom 6. bis 12.10.2924 in Vestby / Norwegen  

Borders I have never seen one. But I have heard they exist in the minds of some people 

Thor Heyerdahl  

 

Um das Überwinden von (imaginären) Grenzen ging es unter anderem auch bei unserem Erasmus+ Projekt „Prepared for the Future“ mit der Ungdomsskole in Vestby / Norwegen. Und zwar auf unterschiedlichste Weise: Sprachbarrieren, Kälteeinbrüche und die eigene Bequemlichkeit mussten von den Schülern bezwungen werden.  

Am einfachsten gestaltete sich die Kommunikation, denn sowohl die deutschen als auch die norwegischen Schüler hatten keinerlei Schwierigkeiten, sich auf Englisch zu verständigen. Ein Escaperoom forderte die Schüler gleich am ersten Tag zur Kooperation heraus. Komplizierter gestaltete sich der Dialog auf der inhaltlichen Ebene. Der Oktober gilt in Norwegen gemeinhin als recht milder Monat, wohingegen die Schüler teilweise mit der Kälte zu kämpfen hatten. Daher rief die deutsch „Kälteempfindlichkeit“ schon mal Irritation auf norwegischer Seite hervor. Bei einer Führung durch die auf einer Insel gelegenen Festung Oscarsborg wurde auch eine schwierige Phase deutsch-norwegischer Beziehungen deutlich: In der Nacht zum 4. April 1940 versenkte die norwegische Marine hier das deutsche Kriegsschiff „Blücher“, verhinderte damit eine überraschende Invasion und verschaffte dem norwegischen König Zeit, die Goldreserven und sich selbst ins Exil zu bringen.  

Allen Widrigkeiten zum Trotz verbrachten anschließend alle eine Nacht gemeinsam in einem typischen Ferienhaus auf einer Insel im Oslofjord: Bergholmen, drei Kilometer von der nächsten Insel entfernt, ohne fließendes Wasser. Die Gruppe ist auf sich allein gestellt, hat aber dafür etwas, was sonst in der modernen Welt fehlt: Ruhe. Die Schüler erkunden die Insel, vertiefen sich in ihre Arbeitsaufträge, machen sich auf die Suche nach heimischen und invasiven Tier- und Pflanzenarten und sammeln ans Ufer gespülten Müll ein. Einige mutige Schüler wagten sogar einen Sprung ins kalte Wasser, wortwörtlich. Den Abend verbrachten die Schüler mit Gesellschaftsspielen, ohne mobiles Endgerät. Dabei stieg nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern auch die Lautstärke, aber bei der isolierten Lage musste man sich zum Glück keine Sorgen um geräuschempfindliche Nachbarn machen.  

Wieder zurück in der Zivilisation erwartet die Schüler das komplette Gegenteil: Auf einer Stadtrallye durch Oslo wird ihr Orientierungssinn in der Großstadt auf die Probe gestellt. Glücklicherweise schaffte es jede Gruppe bis zum Ziel, dem Nobel-Friedenszentrum, wo wir über die Geschichte dieses renommierten Preises aufgeklärt wurden. Inspiration für die Schüler gab es hier genug, die verschiedenen Ausstellungsräume beinhalteten so vielfältige zeitgenössische Themenkomplexe, wie die für ihr Engagement ausgezeichneten Preisträger des Friedensnobelpreises.  

Am letzten Projekttag hatten die Schüler dann Gelegenheit, ihre eigenen Ideen und Erkenntnisse zu präsentieren. Wir trafen uns in der Schule der Austauschpartner, wo die einzelnen Gruppen noch einige Zeit hatten, ihre Entwürfe zu finalisieren. Und dann hieß es: Film ab! In kurzweiligen Videos hatten die Schüler ökologische Probleme, beispielsweise die schrumpfende Fischpopulation im Oslofjord durch intensive Landwirtschaft, aufgegriffen und nach Lösungswegen gesucht. Im Anschluss an die gelungene Vorstellung gab es Pizza, aber ohne Braunkäse, eine sehr spezielle norwegische Spezialität.  In diesem Sinne bedanken wir uns alle ganz herzlich bei unseren norwegischen Gastgebern für ihre Rücksichtnahme, Aufgeschlossenheit und Gastfreundlichkeit. Auf ein Wiedersehen im März 2025 am GMG in Amberg! 

                   

MADLEN RAUB