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Geschichtsunterricht vor Ort – Exkursion der Q12 nach Nürnberg

Q12 besucht das ehemalige Reichsparteitagsgelände und das Memorium Nürnberger Prozesse

Toleranz und Zivilcourage – zwei Aspekte, denen im Unterricht angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Lage besonderes Augenmerk gilt. Deshalb entschied sich die Fachschaft Geschichte dazu, dem aktuellen Abiturjahrgang die Möglichkeit zu geben, auf dem Gelände der Reichsparteitage den Größenwahn und die propagandistische Inszenierung des Naziregimes nachzuvollziehen.

 

Angesichts der Monumentalbauten wurde den Lernenden auf lebendige Weise bewusst, wie es zur radikalen Ausgrenzungsgesellschaft der Nationalsozialisten kommen konnte. Vor Ort konnten die Schüler:innen beispielsweise den sakralen Anspruch der NS-Ideologie in der unvollendeten Kongresshalle erfahren und die Wirkungsmacht der gewaltigen Säulengänge erleben, in denen sich der Einzelne als klein und unbedeutend empfinden sollte. Bei der anschließenden Geländebegehung erkundeten die Schüler:innen u.a. das Zeppelinfeld, den wichtigsten Veranstaltungsort für die Reichsparteitage und damit für die Inszenierung der „Volksgemeinschaft“. Besonderen Eindruck hinterließ dabei die Vorstellung des mit riesigen Flakscheinwerfern erzeugten Lichtdoms um das Feld.
Der zweite Teil des Tages war den Menschenrechten, der Aufarbeitung der Gräueltaten der Nazis und der Entwicklung des Völkerstrafrechts gewidmet. Beim Besuch des „Memoriums Nürnberger Prozesse“ informierten sich die Schüler:innen in einer weiteren Führung über die Gerichtsverfahren vor dem Internationalen Militärgerichtshof, die von November 1945 bis Oktober 1946 im Justizpalast stattgefunden hatten. Dank einer modernen Medieninstallation im Schwurgerichtssaal konnten die Besucher 80 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen und anhand einer Raumrekonstruktion und historischer Filmaufnahmen und Fotos den Vorgängen der Gerichtsverhandlung folgen, als wären sie selbst Prozessbeobachter gewesen. Besonderes Augenmerk wurde in der Ausstellung auf die Bedeutung und Entwicklung des Völkerrechts gelegt. Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, dass die Nürnberger Prozesse weichenstellend für die Verfolgung von Kriegsverbrechen bis in unsere heutige Zeit gewesen sind.

Damit schloss sich inhaltlich der Kreis, der am Morgen mit der Auseinandersetzung mit dem menschenverachtenden Nazi-Regime begonnen hatte und nun mit der Betonung der Menschenrechte endete.

OStRin BETTINA WAGNER