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Einsam oder gemeinsam auf der weltpolitischen Bühne?

Schülerinnen und Schüler erproben globale Verantwortung in einem Planspiel

Im Rahmen des Planspiels Politik und Internationale Sicherheit schlüpften 45 Schülerinnen und Schüler des GMG für drei Tage (davon ein schulfreier Tag!) in die Rollen von Wirtschaftsministern, Weltbankern und vielen weiteren internationalen Entscheidungsträgern und gestalteten die lebensnah simulierte Welt mit ihrer Politik: Neben Grundsatzprogrammen mussten u.a. Sicherheitsverträge beschlossen und Wirtschaftsabkommen ausgehandelt werden. Während die Wirtschaftsminister die Versorgung ihrer jeweiligen Region mit Agrargütern, Rohstoffen, Industrieprodukten und Zahlungsmitteln in internationalen Handelsrunden sicherstellen mussten, waren die Staatsminister gefordert, regionale Sicherheitsprobleme mithilfe diplomatischer, polizeilicher und militärischer Mittel, sowie Entwicklungshilfemaßnahmen an der sicherheitspolitischen Weltkarte zu bewältigen.

Durch internationale Zusammenarbeit konnten die Schüler erste Erfolge bei der Bekämpfung der Piraterie in der Straße von Malakka erzielen und islamistische Rebellen in Nordafrika zur Zusammenarbeit bewegen. China bemühte sich um die Befriedung Tibets und die Sicherung der Lebensmittelversorgung, Japan um eine Lösung für die Überalterung, während die Diplomaten Nordamerikas vor allem die atomare Abrüstung und Müllmanagement auf der Agenda hatten. Die Koordination innerhalb der eigenen Regierung, aber auch die Abstimmung mit den anderen Regionen war die anspruchsvolle Aufgabe der Regierungschefs, die darüber hinaus auch noch die zunehmende Umweltverschmutzung berücksichtigen mussten, um insbesondere die Klimaerwärmung und ihre Konsequenzen zu reduzieren. Wie schwierig die Herausforderungen waren, stellte z.B. die Regierung Südostasiens fest: Während sie zielstrebig und erfolgreich in die Verbesserung ihrer ökonomischen und sicherheitspolitischen Situation investierte, wurde sie von der Umweltverschmutzung im Land und den resultierenden Gesundheitsschäden in der Bevölkerung eiskalt erwischt. Unterstützt wurden die Jungpolitiker von Weltbank/IWF und dem Generalsekretariat der Vereinten Nationen, während freie Presse und Nichtregierungsorganisationen (NGO) unerbittlich Missstände aufdeckten und anprangerten, aber auch Lösungsansätze aufzeigten.

Viel Zustimmung erhielt der beherzte Einsatz des UN-Generalsekretärs Alexander Cimmermann für Abrüstung und Zusammenarbeit, doch führten widerstreitende Interessen dann trotzdem oft zu erheblichen Problemen, wie beispielsweise bei den Konflikten um Taiwan, die Ukraine oder im Nahen Osten. Kein Wunder, dass sich so mancher Redner vor der UN-Vollversammlung mit kritischen Nachfragen oder Gegendarstellungen konfrontiert sah. So musste die südamerikanische Regierung zugeben, den Atomwaffensperrvertrag nicht korrekt analysiert zu haben. Russlands sorgloser Umgang mit dem eigenen Staatsgebiet und Indiens Ignoranz gegenüber sozialen Missständen sorgte für verbreitetes Kopfschütteln, während die Europäische Union Unverständnis dafür erntete, überzählige Nahrungsmittel zu horten, während zeitgleich in der Region Arabien viele Menschen Hunger litten.

Mit zunehmender Erfahrung in ihren Ämtern gelang es den Verantwortlichen immer besser, erfolgreich und auch realistisch mit den Herausforderungen umzugehen. So gelang es z.B. Europa, Flüchtlinge erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, Ozeanien, die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Insbesondere internationale Kooperationen und ausgefeilte Handlungskonzepte, die sicherheitspolitische, ökologische und sozioökonomische Aspekte gleichzeitig berücksichtigten, sorgten dafür, dass die schlimmsten Krisen am Ende nicht eskalierten. Für einen gelungenen Abschluss sorgte schließlich das Kulturprogramm der japanischen Regierung, die sich mit der Darbietung eines Sumo-Ringkampfes im Anschluss an die UN-Vollversammlung unsterblich machte.

Was bleibt? Die Pol&IS-Welt dreht sich weiter; und wir fahren nach Hause im Gefühl, den unzähligen und teils schwerwiegenden Problemen auf unserer Erde nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern diesen durch Hartnäckigkeit, Kompromissbereitschaft und Kreativität erfolgreich begegnen zu können.

Packen wir’s an!

Bastian Schön, Marius Vollmer und Vanessa Lehner diskutieren das Vorgehen Ozeaniens
Amelie Hofmann und Michael Schauer versuchen, Umweltschutz in Südamerika voran zu bringen
Andreas Lindner zeichnete mitverantwortlich für den investigativen Journalismus vor Ort
Angesichts des Klimawandels dringend nötige Schritte zum Schutz der Umwelt
Arian Miftarai erläutert die Positionen Russlands vor der UN-Vollversammlung
Betretene Gesichter bei den NGO, angesichts der desolaten Lage in Indien
EU-Wirtschaftsminister Philipp Hummel hatte besonders viele Optionen
Frederik Jurovich, Luis Lopez-Schmidt und Stella Husak repräsentierten Nordamerika
Generalsekretär Cimmermann ruft zur Abrüstung auf
Konzentrierte Atmosphäre in der UN-Vollversammlung
Leon Fritsch organisierte eine internationale Friedensmission für die Region Afrika
Marius Hertz informiert die UN-Vollversammlung über die globale Entwicklung
Ozeanien und Russland geben ein gemeinsames Pressestatement ab
Sicherheitspolitische Beratungen mit dem Florian Klopsch von der Weltbank
Staatsminister David Bui vertrat Südostasien an der globalen Einsatzkarte
Verteidigungsexperte Kevin Fleischmann aus Indien
Vorfreude bei den Wirtschafsministern Selina Meier und Jannis Müller beim jährlichen Weltwirtschaftsforum
Viel Begeisterung für die sicherheitspolitische Simulation bei den Teilnehmern vom GMG

CHRISTOPH TRAUB