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Physik beim Klettern

Seminararbeit von David Übler

David Übler, langjähriges Mitglied der GMG-Klettergruppe, ist mittlerweile ein begeisterter Kletterer. Was liegt da näher, als eine Seminararbeit über die Physik des Kletterns zu schreiben? David hat sich dabei mit dem Thema Sicherheit auseinandergesetzt. Sein Ziel war es, mit Hilfe der Physik mehr über die auftretenden Kräfte auf den Sportler, aber auch auf die Sicherungskette herauszufinden.

Dabei untersuchte er nicht nur einen idealisierten Sturz, sondern auch die Auswirkungen von Schlappseil auf die beim Sturz auftretenden Kräfte. Auch die am Haken stattfindende Reibung zwischen Seil und Haken bezog David in seine Überlegungen mit ein. Die dafür notwendige Formel von „Euler-Eytelwein“ leitete David her und löse die währenddessen auftretende Differentialgleichung mühelos.

Seine Ergebnisse sollten Davids Sicherheit am Fels in Zukunft erhöhen können: Erstens: Schlappseil ist bis in ganz besonderen Situationen zu vermeiden. Man stürzt nicht nur weiter, auch die Kräfte sind größer. Zweitens: Wie groß die bei einem Sturz auftretenden Kräfte sind, hängt nicht in erster Linie von der Sturzhöhe ab, sondern vom Verhältnis der Sturzhöhe zum ausgegebenen Seil, dem sogenannten Sturzfaktor. So sind z. B. bei einer Mehrseillängentour unmittelbar beim Losklettern bei einem Sturz in den Stand die höchsten Kräfte auf Kletterer, aber auch auf Haken zu erwarten. Auch bei einer normalen Sportklettertour sind die auftretenden Kräfte bei einem Sturz in die ersten Haken in der Regel am größten. Drittens: Es wird klar, warum die Verwendung eines dynamischen Seils (eines dehnbaren Seils) beim Klettern unerlässlich ist.

Die Arbeit zeigt, dass der Autor ein eigenes Interesse am Thema hat. Die Inhalte sind sehr gut verständlich aufbereitet und erklärt worden. Dem voraus ging eine sehr ausführliche und nicht ganz einfache Literaturrecherche zum Thema. Bei etlichen in der Literatur nur grob ausgeführten Überlegungen hat David sich die Mühe gemacht, die dort aufgeführten Formeln ausführlich und sehr gut verständlich herzuleiten. Gratulation zu der äußerst gelungenen Arbeit.

ANDREAS RIED