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Gleichberechtigung unter dem närrischen Volk

Unsinniger Donnerstag am GMG

Coronabedingt musste das Faschingstreiben in den vergangenen beiden Jahren entfallen. Umso verständlicher, dass in diesem Jahr auch ohne offizielle Ansage der SMV kleine und große Narren mit Maske und maskiert zur Schule kamen, um die Tradition des unsinnigen Donnerstags wiederaufleben zu lassen. Doch die Idee des munteren Faschingstreibens währte nur kurz. Wie alles andere wurde der Donnerstag auch am GMG von den beunruhigenden Nachrichten aus Osteuropa überschattet.

Fasching in Zeiten des Krieges? Auch wenn ausgelassene Feiern sich angesichts der aktuellen Entwicklungen falsch anfühlen, historisch betrachtet sind sie auch ein starkes Symbol gegen Machtmissbrauch, für Demokratie und Freiheit: Erste Vorläufer des Faschings wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert und während der Feierlichkeiten waren Herren und Sklaven, Mächtige und Niedere gleichgestellt. Bis heute ist die Gleichberechtigung ein charakteristisches Merkmal des Karnevalstreibens und so waren – für eine begrenzte Zeit – im mittelalterlichen Karneval Kritik und Spott an weltlicher wie kirchlicher Obrigkeit zugelassen. Dem Kirchenvater Augustin diente das ausgelassene Treiben gar als Lehrbeispiel dafür, dass die civilitas diaboli, der Staat des Teufels, wie auch der Mensch als Ganzes vergänglich ist und mit dem Ende der Fasnacht war der Glaube daran verbunden, dass mit dem Reich Gottes das Gute auf ewig siegreich bleiben wird.

Und so prägten weitaus weniger Schülerinnen und Schüler in Kostüm den Schultag und der Frohsinn blieb insgesamt verhalten. Die Hoffnung darauf, dass das Gute gewinnt, besteht jedoch weiter.

OStRin CHRISTIANE KRÄMER