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Interesse für die Presse

Schülerzeitung „Grün auf weiß“ zu Besuch bei den Profis von der Amberger Zeitung

Wie ist es wohl, bei einer richtigen Zeitung zu arbeiten? Wie viel Umsatz macht ein Zeitungsverlag heutzutage? Und hat die Zeitung eigentlich noch eine Zukunft? Das alles haben wir von der Schülerzeitung uns gefragt und waren umso gespannter auf die Antworten, die wir beim Besuch in der Redaktion der Amberger Zeitung (AZ) bekommen sollten.

Zu Beginn führte uns Christopher Dotzler, Redakteur der Amberger Zeitung, durch die Redaktionsräume. Es gibt zum einen Büros für sogenannte Producer. Diese sind für das Layouten und Design der Zeitung zuständig. Zum anderen gibt es natürlich noch die Büros der Reporter, die die Informationen zunächst sammeln und schließlich die Artikel verfassen. Seit Corona arbeiten jedoch viele Redaktionsmitglieder im Homeoffice, sodass insgesamt wenig Betrieb herrschte.
Nun erfuhren wir mehr über den Verlag „Oberpfalz Medien“, von dem die Amberger Zeitung ein Teil ist. Zum Team des Verlags gehören rund 400 Mitarbeiter, wie z.B. Mediendesigner, IT-Spezialisten, Techniker und natürlich Redakteure. Dazu kommen noch ca. 2000 freie Berichterstatter und Zeitungsausträger. Es gibt insgesamt neun verschiedene Lokalausgaben, weswegen manchmal auch ein wenig Konkurrenzkampf herrschen kann, wie Christoph Dotzler berichtete. Alle Ausgaben erreichen eine tägliche Auflage von ca. 67 000 Zeitungen. Diese Zahl kann aber auch je nach Wochentag schwanken, da am Wochenende weitaus mehr Zeitungen gelesen werden als während der Woche. Außerdem werden seit 2012 immer weniger Zeitungen aus Papier verkauft, weil die neue Leserschaft eher den digitalen Weg bevorzugt und die neuesten Informationen bequem im Onetz, dem Online-Auftritt der Zeitung, liest.

 

Wie viel Umsatz macht wohl so eine Zeitung im Jahr?

Das war eine der ersten Fragen, die uns brennend interessiert hat. Und hier kommt die Antwort: Die Amberger Zeitung macht einen Jahresumsatz von rund 45 Millionen Euro, wovon jedoch nur 5-7 Millionen reiner Gewinn sind. Aber trotzdem schon ein hoher Gewinn für einen eher kleinen Verlag, wie wir finden.

 

Was macht den Beruf des Journalisten besonders?

Als nächstes haben wir erfahren, wie man überhaupt Journalist werden kann und wie dessen Arbeitsalltag aussieht. Dafür ist zunächst ein zweijähriges Volontariat (Ausbildung zur/m Journalistin/en) erforderlich, wobei man viele fachspezifische Kurse und auch Seminare besucht. Ein anderer Weg ist ein Journalismus-Studium. Wenn man dann für die Zeitung arbeitet, gehört es zum Arbeitsalltag, dass man in Redaktionskonferenzen die nächste Ausgabe plant, indem man Themen für die Artikel auswählt und sich die Arbeiten aufteilt. Darüber hinaus arbeitet der Journalist selbstständig an der Beschaffung seiner Informationen, indem er sich z.B. Interviewpartner sucht. Recherchen außer Haus und das Verfassen der Texte gehören natürlich auch zum täglichen Brot.

 

Woher kommen die Ideen?

Wir machen in unserer Redaktion oft die Erfahrung, dass es nicht einfach ist, Artikel zu schreiben, weil schlichtweg die zündende Idee fehlt. Deshalb haben wir mal Christopher Dotzler gefragt, wie seine Redaktion es schafft, jeden Tag genügend Ideen für Artikel zu finden, um am nächsten Tag eine brandneue Zeitung drucken zu können.
Er meinte, dass die Journalisten natürlich bezüglich der aktuellen Themen immer „up to date“ sein müssten, wie zum Beispiel bei der WM in Qatar im vergangenen Winter oder wenn es um politische Entscheidungen in der Stadt Amberg gehe. Außerdem bekomme die Zeitung regelmäßig Einladungen von Vereinen oder Organisationen, wisse über Gerichtstermine Bescheid und werde regelmäßig über den aktuellen Terminplan des Oberbürgermeisters informiert. Bei Unfällen erhalte die Redaktion die Informationen über die Polizei. Dafür gebe es extra ein Bereitschaftshandy, damit die Mitarbeiter auch in der Nacht erreicht werden können und der Bericht noch in derselben Nacht über das Onetz bereitgestellt werden kann. Auch Anregungen aus der Leserschaft werden häufig aufgegriffen.
Natürlich gebe es laut Dotzler auch Mal eine Zeit im Jahr, in der nicht so viele passiere, die sogenannte „Saure-Gurken-Zeit“. So ein Zeitraum sind zum Beispiel die Sommerferien oder auch die Zeit zwischen den Jahren. Dafür würden sich die Mitarbeiter schon vorher Interview-Partner oder allgemeinere Themen gesucht, über die in Serie berichtet werden kann. Die Zukunft der Zeitung sieht er im digitalen Bereich. Ansonsten gelte der alte journalistische Grundsatz: „A G’schicht is a G’schicht is a G’schicht.“
Ich hoffe, euch hat mein kleiner Einblick in das Leben eines Journalisten gefallen. Möchtet ihr noch wissen, wie die Amberger Zeitung blitzschnell das Neueste aus aller Welt veröffentlichen kann, wie man über ein Ereignis berichtet, das gar nicht stattgefunden hat, und welche besonderen Menschen man als Journalist treffen kann? All das könnt ihr in der Druckausgabe der „Grün auf weiß“ lesen, die es wie jedes Jahr beim Schulfest zu kaufen gibt.

DAVID AGGINTUS (7c)