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Du bist nicht allein

Psychische Krankheiten im 21. Jahrhundert und in Coronazeiten

Obwohl wir in den letzten Jahren große Schritte gemacht haben, sind sie in der heutigen Zeit häufig immer noch nicht akzeptiert: Psychische Krankheiten. Zu oft werden diese von vielen nicht als Krankheit anerkannt, ganz nach dem Motto: „Was wir nicht sehen, gibt es nicht." Und es wird einfach darüber hinweg gesehen, dass psychische Krankheiten genauso tödlich sein können wie körperliche, wenn diese nicht behandelt werden.
Und sie sind häufig auch genauso komplex und vielfältig.
Zu den häufigsten gehören dabei in absteigender Reihenfolge ihrer Häufigkeit nach: Angststörungen, ADHS, Burnout, Demenz, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Depressionen, das Borderline-Syndrom, Zwangsstörungen, Bipolare Störungen und Schizophrenie.
Depression zum Beispiel ist nicht einfach Traurigkeit, gegen die eine Umarmung und etwas Aufmunterung hilft. Aussagen wie „Lächle doch mal, schau mal wie schön das Wetter draußen ist“ oder „Du solltest dankbar sein für das, was du hast, anderen geht es viel schlechter”, helfen nicht. Ganz im Gegenteil, sie machen es meistens noch schlimmer. Man bietet einem Menschen mit einer Schusswunde ja auch kein Pflaster an und erklärt ihm, wie viel schlimmer seine Situation sein könnte.
Fakt ist, obwohl zwischen 28 und 30% der Weltbevölkerung an psychischen Krankheiten leiden, wissen leider viel zu wenige Menschen richtig damit umzugehen.
Doch die Verleugnung dieser Art von Krankheiten ist nicht das einzige Problem in der heutigen Gesellschaft.
Besonders auf Social-Media vertreten ist die Beschönigung dieses Leidens. Krankheiten wie Angststörungen oder Depressionen werden teilweise als Werbung für einen Account oder eine App verwendet, mit welcher man diese angeblich loswird. Andere machen Witze darüber oder verwenden die Krankheit als Gemeinsamkeit mit ihren Followern.

You-Tube Kanäle beispielsweise fordern ihre Zuschauer dazu auf, einen bestimmten Emoji zu kommentieren, wenn sie ebenfalls unter Depressionen oder unter Angststörungen leiden, statt diese dazu aufzufordern, Hilfe zu suchen, oder es wird behauptet seine Angststörungen losgeworden zu sein, indem man sich eine App heruntergeladen hat, in der es darum geht, Bäume zu pflanzen.

Selbstverständlich ist es kein Problem, offen mit seiner Krankheit umzugehen und andere darüber zu informieren, da eine psychische Krankheit nichts ist, wofür man sich jemals schämen sollte. Dennoch sollte man darauf achten, andere Menschen mit seinen Äußerungen nicht zu verletzten. Besonders dann, wenn man eine große Reichweite hat und wenn die Art des Menschen mit der Krankheit umzugehen, Humor ist, ist das auch vollkommen in Ordnung. Wenn dieser Humor jemanden jedoch auf irgendeine Weise negativ beeinflussen kann, sollte es im Voraus wenigstens eine Triggerwarnung geben.
Teilweise werden diese Krankheiten dann leider auch zum Trend gemacht und beispielsweise sogar in Form von geschmacklosen Sprüchen oder Illustrationen auf Kleidungsstücken abgebildet, ohne dass dabei begriffen wird, dass man sich hierbei zum Teil spöttisch über ernsthafte Krankheiten äußert.

Besonders in einer Zeit wie dieser fühlen wir uns aufgrund der Coronaeinschränkungen schnell einsam. Wir können und nicht mit unseren Freundesgruppen treffen und etwas miteinander unternehmen, uns fehlt die reguläre Struktur und der Kontakt mit anderen Menschen und von Seiten der Medien werden wir von einer gewaltigen Negativität erdrückt.

Zudem fühlen wir uns schnell alleine gelassen und suchen nach Rat, doch diesen Rat sollten wir nicht auf Social Media suchen, sondern dort, wo wir richtige, professionelle Hilfe finden können, wie zum Beispiel bei der Telefonseelsorge oder anderen Notrufhotlines.

Diese erreicht ihr beispielsweise kostenfrei unter den Nummern

0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222.

Schüler und Schülerinnen des GMG dürfen sich bei psychischen Problemen vertrauensvoll auch an die Mitglieder des schulinternen Krisenteams wenden.

Nehmt euch die Hilfe, die ihr braucht, denn sich an jemanden zu wenden, um über seine Probleme zu reden und sich dieses selbst einzugestehen, ist nie ein Zeichen von Schwäche.

 

LISA LERICH (10b), 20.06.2020