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Historisches

Das GMG vor seinem Neubau: räumliche und sonstige Entwicklung seiner Vorgängerschulen nach Standorten

 

1. In der „Deutschen Schule“ Schrannenplatz 1833-56

Am 1.11.1833 eröffnete in Amberg mit der „Königlichen Landwirtschafts- und Gewerbs-Schule II Klasse“ die örtliche Neugründung eines bayernweit völlig neuen Schultyps. Heute nicht mehr existent, war sie die erste Vorgängerschule des GMGs und auch die Berufsschule hat ihre Wurzeln in einer der Gewerbeschule angeschlossenen Bildungsanstalt. So groß und etabliert diese beiden Nachfolgeinstitutionen gegenwärtig auch sind, so klein waren die Anfänge ihrer gemeinsamen Vorläuferin.
Bei ihrer Eröffnung bekam die einkursige (= eine Jahrgangsstufe) Gewerbeschule lediglich ein Zimmer in der sogenannten „Deutschen Schule“ zur Verfügung gestellt. Diese war bereits seit 1803 im ehemaligen Kloster der Salesianerinnen untergebracht, das heute Teil des Doktor-Johanna-Decker-Gymnasiums ist. Dort waren außerdem das Schulamt, sämtliche Volksschulklassen, Räume zur Lehrerbildung und auch Dienstwohnungen für Lehrerinnen und Lehrer untergebracht.

Nachdem bereits im Gründungsjahr der Wunsch nach einem zweiten Kurs (= zusätzliche Jahrgangsstufe) für die Gewerbeschule laut wurde, kam dieser ab 1835 hinzu und mit ihm auch ein weiteres Zimmer. Doch mit dem Ausbau der „Königlichen Landwirtschafts- und Gewerbs-Schule II Klasse“ zur dreikursigen Vollanstalt 1837, die dadurch zur „Königlichen Landwirtschafts- und Gewerbs-Schule I Klasse“ aufstieg, reichten zwei Räume nicht mehr. So kaufte die Stadt das gesamte 1. und 2. Stockwerk des Hauses, wo neben dem zusätzlichen Kurs unter anderem auch ein chemisches Laboratorium untergebracht werden konnte. Im Schuljahr 1845/46 konnte der so neu gewonnene Raum durch Umbauarbeiten im Schulgebäude sogar noch um ein Zimmer erweitert werden.

Doch nicht nur architektonisch hatte die Gewerbeschule bescheidene Anfänge. Auch und vor allem die Entwicklung der Schülerzahlen in den ersten Jahren ihres Bestehens ließ den späteren Erfolg ihrer Nachfolgeschulen nicht vorhersehen. Das erste Schuljahr begann für die neu gegründete Schule mit 43 Schülern und 9 Hospitanten (= Schüler, die sich in der Lehre befinden und den Unterricht nur in einzelnen Fächern wahrnehmen), die für ihre Aufnahme schon einige Voraussetzungen erfüllen mussten. Für die „Königliche Landwirtschafts- und Gewerbs-Schule I Klasse“ Amberg ab 1837 sind diese genau überliefert und umfassen ein Mindestalter von 12 Jahren, Kenntnisse in Religionslehre, Lesen und Schreiben, die Anfertigung eines einfachen, sprachrichtigen, orthographisch korrekten Aufsatzes sowie Kenntnisse und praktische Anwendung der vier Grundrechenarten.

 

Doch Ende 1834 waren von den anfänglich 52 eingeschriebenen Schülern nur noch 20, davon 7 Hospitanten übrig. Dabei ist die Schuld an den vielen Schulabgängen in den Anfangsjahren der Schule keineswegs ausschließlich in der mangelnden Eignung der Schülerschaft, die zumindest zu Beginn des ersten Jahres nicht in der Lage war, einen ordentlichen Aufsatz zu verfassen, zu suchen. Die Gründe für die zahlreichen Austritte waren vielfältig und umfassten neben schlechter Vorbereitung der Schüler durch nicht ausreichende Wahrnehmung des Elementarunterrichts und falschen Vorstellungen von Forderungen der Schule auch fehlende Mittel zur Anschaffung der Unterrichtsbücher oder den Antritt einer Lehrstelle, die das Ausscheiden aus dem Schulunterricht nach sich zog. Für viele Eltern diente die Gewerbeschule ohnehin von Anfang an nur als Zwischenstation, in der sie ihre jungen Söhne unterbringen konnten, bis diese körperlich dazu in der Lage waren, ein Handwerk zu erlernen.

Außerdem herrschte unter der Elternschaft gerade in den ersten Jahren nach Einführung des neuen Schultyps aufgrund des Namens oft der Irrglaube vor, die Gewerbeschule lehre die verschiedenen Gewerbe. Tatsächlich sollte die Schule lediglich die nötige Vorbildung zum Erlernen eines Gewerbes vermitteln, was gewerbevorbereitende und allgemeinbildende Fächer, die sogenannten Realien, miteinschloss. Besonders anfangs lag die Betonung noch auf ersteren Fächern, zu denen man vor allem Mathematik, Naturwissenschaften, Gewerbslehre und Zeichnen rechnete. Die Realien, worunter unter anderem Deutsch, Geschichte und Geografie fielen, wurden tendenziell vernachlässigt, wobei die Amberger Gewerbeschule auch diese Fächer als eine der wenigen selbst unterrichtete.

Mit der Zeit änderte sich die Verteilung der Wochenstunden aber so, dass den allgemeinbildenden Fächern immer mehr Bedeutung eingeräumt wurde. Unklarheiten über den Zweck und die Leistungen der Gewerbeschule begünstigten jedoch nicht nur viele vorzeitige Schulaustritte, sondern verhinderten auch eine Zunahme der Schülerzahlen über die Jahre hinweg. So stagnierten die Schülerzahlen von 1837 bis 1853, indem sie fast ausnahmslos zwischen 35 und 50 pendelten. Hierzu trug auch bei, dass viele Eltern das schon etablierte, prestigeträchtigere Gymnasium gegenüber der neu gegründeten Gewerbeschule bevorzugten. Trotz zahlreicher Austritte und gleichbleibender Schülerzahlen in den Anfangsjahren wurden die Anforderungen nicht abgesenkt. Die Regierung war im Gegenteil daran interessiert, das Leistungsniveau weiter anzuheben, um die Stellung des neuen Schultyps unter den bereits bestehenden zu festigen und sein Ansehen zu erhöhen.

Schrannenplatz, 1910

Schrannenplatz, heute

 

2. Königliche Militärschwimmschule ab 1845

Neben dem Hauptgebäude, in dem der meiste Unterricht erteilt wurde, standen der Gewerbeschule für den Sportunterricht ab 1845 die königliche Militärschwimmschule und ab 1850 die Privatturnanstalt des Herrn Sedlmaier zur Verfügung.

Militärschwimmschule, vermutlich 20er Jahre

Militärschwimmschule, heute

 

3. In der Salzgasse 1856-1930

Schon relativ bald nach Eröffnung der Gewerbeschule war abzusehen, dass der Platzmangel langfristig den Umzug in ein größeres Schulhaus notwendig machen würde. So wurde bereits 1844 eine Handwerks- und Feiertagsschule, aus der übrigens 1919 die selbständige Berufsfortbildungsschule, Vorgänger der heutigen Berufsschule, hervorgehen sollte, an die Gewerbeschule angegliedert. Diese sogenannte Nebenanstalt hatte, anders als es die Bezeichnung vermuten ließe, über all die Jahre hinweg mehr Schüler als die Gewerbeschule selbst. Diese große Anzahl an Schülern zusammen mit dem Umstand, dass auch die Zahl der Volksschulklassen stieg, führte dazu, dass die Stadt 1855 das ehemalige Lehnersche Haus kaufte, welches nach einigen Umbauarbeiten am 22.8.1856 von der Gewerbeschule bezogen werden konnte. Weniger als ein Jahrzehnt später gewann die Schule noch eine weitere Räumlichkeit zu ihrem Hauptgebäude hinzu.

Durch die Einführung des Modellier- und Bossierunterrichts 1864, in dem nach Zeichnungen und Modellen verschiedene Gegenstände von den Schülern angefertigt wurden, ergab sich die Notwendigkeit für einen neuen Unterrichtsraum. Dafür wurde kurzerhand ein alter Holzschuppen in der Zeughausstraße umgebaut. 1866 wurde dieser Bossiersaal sogar noch um ein zusätzliches Stockwerk, zur Unterbringung eines Zeichensaals, erweitert. Nur zwei Jahre später kam es wegen steigender Schülerzahlen zu einer massiven Erweiterung des Schulgebäudes. Die Stadt kaufte das an das Lehnersche Haus angrenzende Steinhardsche Haus dazu und baute es entsprechend den Bedürfnissen der Schule um. 1899 stand für die inzwischen zur Realschule umgewandelte ehemalige Gewerbeschule ein weiterer großer Um- und Erweiterungsbau an, der trotz Überlegungen, statt in Umbaumaßnahmen in ein neues Schulgebäude zu investieren, realisiert wurde.

Für die nunmehr vorgeschriebenen Schülerübungen in Chemie fehlte der Platz, weshalb die Stadt 1912 den alten Gewerbevereinssaal in der Schiffsgasse zukaufte. Auch die weltpolitische Lage zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ die von der Amberger Realschule verwendeten Räumlichkeiten nicht unverändert. Während des 1. Weltkriegs war eine Zeitlang die Turnhalle mit Verwundeten belegt, weshalb kein Turnunterricht erteilt werden konnte. 1914 im Schulgebäude stationierte Ersatztruppen räumten das Gebäude rechtzeitig zum Schuljahresbeginn. Doch bereits acht Jahre später brachte das neue Jahrhundert mit Einführung der neuen Realschulordnung 1907, schon wieder Änderungsbedarf an den Räumlichkeiten der Schule mit sich.

 

Gewerbevereinssaal ganz rechts im Bild, Jahr unbestimmt

 

Die Zeit in der Salzgasse stellte nicht nur das damalige Schulgebäude betreffend eine Phase mit vielen Umbrüchen und Erweiterungen dar, fallen in diese Periode doch auch wichtige Veränderungen des Schultyps der Vorgängerschulen des GMGs. Wie bereits erwähnt war die Schule, die das Lehnersche Haus bezog, zunächst noch eine dreikursige „Königliche Landwirtschafts- und Gewerbs-Schule I Klasse“. Doch schon 8 Jahre nach dem Einzug stimmte diese Bezeichnung nicht mehr als 1864 die Fächer Gewerbekunde und Landwirtschaft aus dem Lehrplan gestrichen wurden, worauf die Schule nur noch Gewerbeschule hieß. Deren nächste noch tiefgreifendere Fortentwicklung kündigte sich 1876 an, als die Regierung den Ausbau der dreiklassigen Gewerbeschulen zu sogenannten Realschulen forderte.

In Amberg befürwortete die breite Öffentlichkeit den Ausbau der örtlichen Gewerbeschule, es gab allerdings auch kritische Stimmen. 1877 stellte ein Gutachten fest, dass der Ausbau raumtechnisch möglich und auch wünschenswert sei. Im gleichen Jahr wurde der Ausbau der dreikursigen Gewerbeschule zur sechsklassigen Realschule durch eine neue Schulordnung vollzogen und die Realschule wenige Monate später feierlich eröffnet. Damit war auch die Entwicklung von einer Fachschule zu einer allgemeinbildenden Schule, die bereits 1864 mit der erwähnten Fächerstreichung begonnen hatte, abgeschlossen. Der Unterrichtschwerpunkt verschob sich von der Vorbereitung auf die Gewerbstätigkeit hin zur Vermittlung von Allgemeinbildung. In der Praxis wurden also weniger Stunden gewerbevorbereitende Fächer, wie beispielsweise Mathematik, Naturwissenschaften und Zeichnen und mehr Realien gelehrt.

Die neue Zielsetzung war wörtlich eine „höhere bürgerliche Bildung auf sprachlich-historischer und naturwissenschaftlich-mathematischer Grundlage“ sowie die Erziehung der Schüler zu „religiös-sittlicher Tugendhaftigkeit“. Doch die neue sechsklassige Realschule in Amberg hielt sich zunächst nur drei Jahre, denn 1880 wurden ihr die Kreisfondszuschüsse für die fünfte und sechste Jahrgangsstufe gestrichen, worauf sie in eine vierklassige Schule umgewandelt wurde. Bemühungen die Schule wieder zur sechsklassigen auszubauen, bestanden jedoch weiterhin. Während sie 1885 noch wegen zu großer finanzieller Bürden scheiterten, waren Bestrebungen 1892 bei denen die Finanzierungsfrage durch Schulgelder, Kreisfondszuschüsse und Mittel der Gemeindekasse Amberg zufriedenstellend beantwortet werden konnte, erfolgreich. So wurde 1893 die Umwandlung von Ambergs vierklassiger Realschule in eine sechsklassige mitgeteilt. 1894 wurde zusätzlich noch eine Handelsabteilung eingerichtet.

Salzgasse, Jahr unbestimmt

Salzgasse, heute

Nach einer längeren Zeit der Beständigkeit den Schultyp der nunmehr sechsklassigen Realschule betreffend, kamen ab etwa 1920 parallel zu Bemühungen um ein neues Schulgebäude auch solche zum Ausbau zur neunklassigen Oberrealschule auf. Diesbezügliche Bestrebungen mussten gleichzeitig für die Errichtung einer zweiten Oberrealschule in der Oberpfalz grundsätzlich und deren Standort in Amberg statt Weiden kämpfen. Die auf ersteren Streitpunkt bezogenen Argumente führten an, dass die Oberpfalz als einziger Kreis (= heute Regierungsbezirk) Bayerns nur eine Oberrealschule besaß und außerdem in sieben bayerischen Städten, die kleiner waren als Amberg Oberrealschulen existierten. Ambergs besondere Attraktivität als Standpunkt einer zweiten oberpfälzer Oberrealschule wurde mit der industriellen Entwicklung Ambergs und der Situation der damaligen Realschule begründet.

Es wurden insbesondere deren stark steigende Schülerzahlen, bei denen im Fall eines Ausbaus noch ein verstärktes Wachstum erwartet wurde und die soziale Herkunft der Schüler, die oft aus Arbeiterfamilien stammten oder Kinder von Angestellten in technischen Betrieben waren, angeführt. 1922 kam es tatsächlich zu ersten Erfolgen. Die Stadt fasste einen Beschluss über die Einrichtung einer siebten Klasse sowie über den Planungsbeginn zum Neubau und der Landtag genehmigte die Oberrealschule in Amberg, stellte jedoch gleichzeitig fest, dass deren Finanzierung eigenständig erfolgen müsse. Doch dann wurde eine Bitte der Stadt an den Kreistag einen Zuschuss zu den Baukosten zu geben sowie die Personalkosten zu übernehmen, wohingegen die Stadt für den Sachbedarf aufkommen wollte, in einer Abstimmung des Kreistags abgelehnt, die Errichtung einer Oberrealschule in Weiden anstelle derer in Amberg wurde in der gleichen Sitzung jedoch angenommen. Daraufhin beschloss die Stadt die Personalkosten selbst zu tragen.

Doch auch damit war die Einrichtung der siebten Klasse noch nicht möglich, denn 1923 wurde deren Eröffnung wegen zu geringer Schülerzahl durch das Kultusministerium zwei Mal abgelehnt. Das führte zu großer Enttäuschung in der Elternschaft insbesondere, da der Abschluss der siebten Klasse einer höheren Schule Voraussetzung für die Ergreifung einer immer größeren Anzahl von Berufen war. 1924 gründete schließlich eine Elternvereinigung aus eigenen Mitteln einen Privatkurs zum Besuch der siebten Klasse, welcher vom Kultusministerium als „Privater Fortbildungskurs der Elternvereinigung der Realschule Amberg für Absolventen der Realschule“ genehmigt wurde. 1925 wurde dann auch die Umwandlung der siebenklassigen Realschule in eine Oberrealschule durch Angliederung einer achten und neunten Klasse genehmigt, da Eltern und Stadt selbst für die Finanzierung aufkamen.

Salzgasse, Jahr unbestimmt

Salzgasse, heute

 

 

4. In der alten Reiterkaserne 1899

Während den 1899 durchgeführten Umbauarbeiten an den Räumlichkeiten in der Salzgasse, eigentlicher Hauptstandort der Gewerbe- und späteren Realschule Ambergs, zog diese von März bis in die Herbstferien desselben Jahres in die alte Reiterkaserne um.

 

Reiterkaserne, heute

 

 

5. Im Maltestergebäude 1921 - 1930

Von 1912 bis 1921 stiegen die Schülerzahlen der Realschule um das etwa eineinhalbfache, was eine Verlegung eines Teils der Schule von dem Standort in der Salzgasse in ein anderes Gebäude nötig machte. Die im heutigen Maltesergebäude liegenden alten Räumlichkeiten des humanistischen Gymnasiums, heute Erasmus-Gymnasium, welches gerade in seinen noch derzeitig genutzten Neubau eingezogen war, beheimateten so ab 1921 fünf Realschulklassen. Da sowohl die neu hinzugewonnenen Räume als auch das alte Gebäude in der Salzgasse bauliche Mängel aufwiesen, wurde 1922 außerdem ein Aus- und Umbau beider Standorte bewilligt.

Maltesergebäude, Jahr unbestimmt

Maltesergebäude, heute

 

 

6. In der Raigeringer/Moritzstraße ab 1930

Bereits 1922 war klar, dass auf Dauer ein Neubau erforderlich sein würde, da das Realschulgebäude nicht erweiterungsfähig und ein Pendelbetrieb zwischen zwei Schulgebäuden langfristig nicht tragbar war. Beschleunigend wirkte außerdem die 1925 erteilte Genehmigung zur Erweiterung der Realschule zur Oberrealschule, die in Kombination mit den damaligen schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen eine schnelle Planung erforderlich machte, aus Angst die Genehmigung könnte nachträglich wegen finanzieller Bedenken wieder entzogen werden.

In der Bauplatzfrage gab es einige Hauptkandidaten: der Heroldsacker in der Podewilsstraße, das Gebiet westlich des Krankenhauses in der Nähe des Bahnhofs, das Gebiet in der Nähe der Schießstätte im Vilstal, in der Schlachthausstraße, die Kräuterwiese und der Platz an der Raigeringer Straße. Auf letzteren fiel im Stadtrat nach einem im Vorjahr erstellten Gutachten, 1927 trotz Kritik an der Lage fernab der dichtbewohnten Stadtteile, die Entscheidung. Im gleichen Jahr wurde auch der Plan vorgelegt und nach der schulaufsichtlichen Genehmigung durch das Kultusministerium wurde 1928 mit dem Bau begonnen. 1930 fand der erste Unterricht im Neubau in der Raigeringer Straße statt.

Doch damit war die bauliche Entwicklung der nunmehr Oberrealschule natürlich noch lange nicht abgeschlossen. Wollt ihr mehr zur neueren Baugeschichte des GMGs erfahren, schaut euch doch mal die hinteren Zeittafeln beim schwarzen Brett im 2. Stock des Neubaus an. Interessiert ihr euch für die Geschichte des GMGs im zweiten Weltkrieg scannt die QR-Codes an den entsprechenden Abiturjahrgangsfotos im Sekretariatsgang. Und wenn ihr das derzeitige GMG einmal von allen Seiten betrachten wollt, besucht doch einfach das Modell auf den Terrassen beim Eingang Moritzstraße.

 

Neubau Raigeringer Straße, Richtfest 1929

 

Geschichtlicher Abriss

 

Der Ursprung

Die Schule wurde 1833 als Königliche Landwirtschafts- und Gewerbeschule gegründet. Unter dem Namen Gewerbeschule folgte 1864 die Angliederung einer Handelsabteilung. Durch die Umwandlung in eine sechsklassige Anstalt wurde daraus 1877 die Realschule.

Im Jahr 1925 war die Schule zu einer der größten Anstalten Bayerns herangewachsen.

Deshalb konnten Eltern, Bürger und Stadt den Ausbau zu einer Oberrealschule (der zweiten in der Oberpfalz) als Vorläufer des Naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasiums beim Staatsministerium durchsetzen. Wegen der weiter steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen wurde 1930 der heutige „Altbau“ in der Moritzstraße errichtet.

 

Ab dem Zweiten Weltkrieg

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 sank die Schülerinnen- und Schülerzahl in den Oberklassen beständig durch Einberufungen zur Wehrmacht. Auch die Reihen der Lehrer lichteten sich.

1944 wurde die Schule aus ihrem Haus ausgelagert und das Gebäude diente zuerst als Lazarett, dann, ab Frühsommer 1945, als Lungensanatorium.

Am 1. Februar 1946 konnte der Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen werden. 1947 verließ der erste Nachkriegsjahrgang die Schule: 102 Abiturienten unterschiedlichsten Alters hatten die Schulbänke gedrückt.

1965 wurden auf Veranlassung des Kultusministeriums alle höheren Schulen in Bayern als Gymnasien bezeichnet, aus der Oberrealschule wurde das Gregor-Mendel-Gymnasium.

Im Schuljahr 1974/1975 war ein Höchststand der Schülerzahl von 1.297 erreicht. Im gleichen Jahr konnte die Fertigstellung von Erweiterungsbau und Dreifachturnhalle gefeiert werden. Außerdem wurde im Rahmen eines Schulversuchs die Kollegstufe vorzeitig eingeführt.

Seminarschule

In den folgenden Jahren wurde ein Studienseminar angegliedert, in dem Studienreferendare in naturwissenschaftlichen Fächern und modernen Fremdsprachen ausgebildet wurden.

Doch in den neunziger Jahren zog es die jungen auszubildenden Lehrkräfte mehr und mehr in größere Städte wie Regensburg und Nürnberg und das Studienseminar wurde nach und nach aufgelöst.

Heute legen jährlich etwa 90 Schülerinnen und Schüler das Abitur ab. Ende 2007 wurde im GMG im Rahmen eines Siemens Projekttages die in Deutschland erste Digitale Schülerbücherei eingerichtet. Auch wurde das GMG um ein Cafe an der Aula, eine neue Bühne in der Schulmensa, ein E-Litfass System und elf andere Projekte erweitert.

weitere Informationen:

175 Jahre ökonomische Bildung (StD Horst Kniess)